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Bad Suderode ist ein kleiner Ort am Nordosthang des Harzes, der sich in westlicher Richtung fast unmittelbar an Gernrode anschließt.
In einer geschützten Mulde gelegen, wird  er im Süden von bewaldeten Bergen begrenzt, nach Norden wird der Blick freigegeben auf das Harzvorland. Der ebenfalls nördlich gelegene Bückeberg schützt den Ort vor rauen Winden.
Die erste urkundliche Erwähnung findet Suderode 1179 im Codex diplomaticus Quedlinburgensis, der es mit drei Gehöften, vier Hufen Landes, vier großen Weingärten und einem Weinberg als Stiftsgut der Quedlinburger Äbtissinnen ausweist.
1480 ist erstmals die Rede vom „guten Wasser“ der heilkräftigen Quelle, die aus dem stillgelegten Salzbergwerk kommt. Im Jahr 1820 ließ man die Sole analysieren und stellte fest, dass sie 2/3 salzsauren Kalk und 1/3 Kochsalz enthält.
Von den Heilungsberichten durch die Quelle sehr angetan, ließ Herzog Alexis täglich Sole nach Alexisbad fahren. Die tägliche Anfahrt von Suderode nach Alexisbad war sehr aufwendig.
Um hier Abhilfe zu schaffen und insbesondere um die Konkurrenz auszuschalten, ließ der Herzog die Quelle bei Bad Suderode samt umliegenden Fluren und Forsten aufkaufen.
Er hatte damit ein Quellwasser erworben, welches das Alexisbader an Qualität übertraf. Später kaufte die Gemeinde Quelle und Wald vom anhaltinischen Fiskus zurück. Im Folgenden nahm der private Kur- und Badebetrieb einen ungeahnten Aufschwung. Das einzige Kalzium- und Solebad Deutschlands, als bedeutendes Heilbad eingestuft, durfte sich ab 1911 „Bad Suderode“ nennen.
Neben der Kalziumtherapie gab es 1914 erstmals auch Trinkkuren.
Kur- und Badelokalitäten sowie angenehme Gastlichkeit mit „Garten, Veranden, Balkons, Billardsalons und eigener Badeanstalt“ für die gehobenen Ansprüche, andererseits „größte ländliche Einfachheit“ für den „Unverwöhnten“- dies alles bot sich dem Erholung und Heilung Suchenden bis in die 50 er Jahre unseres Jahrhunderts.
1962 übernahm das staatliche Kliniksanatorium „Willi Agatz“ die Betreuung vorwiegend lungenkranker Patienten, wobei ebenfalls u.a. Kalziumsole verwendet wurde. Nach Übernahme der staatlichen Kureinrichtung durch die renomierte Paracelsus-Klinik-Gruppe begannen umfangreiche Um- und Erweiterungsbauten, das Behandlungsspektrum wurde ebenfalls erweitert.
Auf der Basis von Vorbeugungs- und Rehabilitationsprogrammen werden Krankheiten der Atmungsorgane, Krankheiten des Herzens und des Kreislaufs behandelt. Nun lässt sich Bad Suderodes Geschichte nicht allein auf den Kurbetrieb reduzieren, wenngleich es nichts gibt, was den Ort bekannter gemacht hätte. Es ist auch die Geschichte der Bürger von Suderode, deren Zahl nach dem 30 jährigen Krieg stark dezimiert war und sich auf ca. 150 belief.
Durch die beiden von Friedrich II. veranlassten Kolonisationsetappen zwischen 1765 und 1776 kam es zur Neuansiedlung von 66 Familien – zunächst separat im „Friedrichsdorf“ nach 1776 mit Suderode verwachsen. Die Kolonisten, meist entlassene Soldaten u.a. aus Böhmen und Kroatien, versuchten sich in zivilen Berufen. Die Erwerbslage war schlecht, es herrschten Armut und Not. Erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts verbesserte sich die Situation allmählich, als nämlich in Thale Blechhütte und Walzwerk entstanden und aus der gesamten Umgebung Arbeitskräften willkommen waren. Aus kleinen Handwerksbetrieben entwickelte sich die erste Kleinindustrie. Die ältesten Traditionen hat die Kuhglockenherstellung. Sie wurde fast 200 Jahre bis Anfang der 50 er Jahre betrieben.
1911 begann die Jahnsche Stockfabrik mit der Produktion von Wanderstöcken, später wurde das Repertoire erweitert auf Gartenmöbel und Liegestühle. Der zunehmende Kurbetrieb und die Erwerbsmöglichkeiten im Handwerk und in der Kleinindustrie verhalfen Bad Suderode zu bescheidenem Wohlstand.
Ähnlich wie Gernrode  war auch Suderode Ziel oder Übernachtungsort wanderfreudiger Dichtergrößen. Joseph von Eichendorff geriet eher zufällig nach Suderode. Nachdem er sich mit Freunden im Wald verirrt hatte und von der Dunkelheit überrascht worden war, langte er gegen Mitternacht im Gasthaus „Schwarzer Adler“ an. „Nachdem wir hier die schon schlafenden Wirtsleute mit vieler Mühe geweckt und etwas Butterbrot zu uns genommen hatten, ruhten wir auf einer elenden Streu, so gut es ging, von diesem abenteuerlichen Tage aus.“ (Tagebuch der Harzreise von 1805). Die Notiz  vom darauffolgenden Morgen fällt weit freundlicher aus: „Neu gestärkt durchwandelten wir im kühlen Hauche des heiteren Morgens die lieblichsten Täler, links der finstere Harz mit den Ruinen mehrerer alter Burgen, rechts die fürchterlich schöne Teufelsmauer…“Theodor Fontanes und Wilhelm von Kügelgens Besuche in Suderode sind ebenfalls belegt.

Sehenswert in Bad Suderode sind:

  • Die „Alte Kirche „ in der Schulstraße, in der noch heute verschiedene Konzerte und Veranstaltungen stattfinden.
  • Der „Behringer Brunnen“ mit KurparkGaststätten in Bad Suderode:
  • „Das Kurcafe“ in der Ellernstraße bietet ganztags warme Speisen, Kuchen und  Kaffee
  • „Den  Felsenkeller“ (Speisegaststätte) erreicht man direkt durch den Kurpark
     
  • „Die Bückemühle“ befindet sich außerhalb des Ortes und bietet neben Hausmannskost verschiedene Fischspezialitäten. (sehr rustikal, mit Fischaufzuchtsteich)

Bad Suderode ist Ausgangspunkt vieler Wanderungen in die Umgebung.
Um sich einen Überblick zu verschaffen empfiehlt sich ein Rundgang auf dem
Panoramaweg. Sie erreichen diesen, indem sie die Jägerstraße nach oben gehen (Treppe)Sie gelangen nach einigen Metern direkt auf diesen Weg.
Ein besonderes Wanderziel mit einem traumhaften Ausblick weit über Bad Suderode hinaus bis hin zu den Huysbergen  Richtung Halberstadt ist der„Preußenturm“´.
Ihn erreicht man, wenn man von der Jägerstraße direkt in den Wald hinaufgeht nach  ca. 1km.